Vom Musketier zum Ballzauberer und vom Kölner Landgraf und dem kleinsten Pizza Bäcker der Welt

7.30 Uhr Alarm!

Was ist das nur für ein schrecklicher Ton? Ach ja, der Wecker! Wir hatten das Geräusch schon komplett vergessen. Wie bei einem eingespielten Sternenflotten-Außenteam, greifen geübte Hände riemig in einander. Einräumen, Ver- und Entsorgen, Jimny aufladen, Trailer anhängen, Fahrwerk in Position bringen. ENERGIE! Um 8.12 Uhr verlassen wir unseren geliebten Stellplatz im Gascogner Wald. Ein letzter, wehmütiger Blick zurück…

Von wegen Autobahn nach Paris!

Unsere Chef-Navigatorin weigert sich beharrlich durch Paris zu fliegen. Wir nehmen die Alternativ-Route über die Rue National (RN10) um die Metropole herum. Und ganz nebenbei sparen wir auch noch die Autobahngebühr.

Die Straße ist flach wie ein holländischer Feldweg aber so gut zu befahren, dass ein weibliches Crew-Mitglied es wagt mit Warp 9.9 zu fliegen.

 

Kurzer Abstecher auf´s Land

Ein lieber Freund von uns hat nach dem Tod seines Onkels dessen Landhaus im französischen Süd-Westen gekauft. Wenn wir schon mal in der Gegend sind, wollen wir auch einen Blick riskieren.

Die Anfahrt ist schon mal spektakulär. Jedenfalls mit einem 6,5 to. Gespann. Als wir die breit ausgebaute Rue National verlassen finden wir uns ratz fatz auf einer super schmalen Departement Straße wieder. Die Gegend ist herrlich grün und immer wieder treffen wir auf Weinstauden.

Doch die Straße wird schmaler und schmaler…

Single Track

Schließlich gibt es nur noch eine Fahrbahn für beide Richtung. Und dann verschwindet der Weg im Wald. OMG!

Hier darf uns bloß nixxx entgegen kommen…

…und Zack! Nach der nächsten Kurve steht ein Kleinlaster mit einem 2,50m breiten Anhänger vor uns. Ach Du Scheiße! LC Muffi muss raus und gucken, ob die Bankette noch ein paar Zentimeter hergibt. Ich schwitze auf dem Chefsessel!

Geschafft. Uff!

Wir erreichen das Dorf hinter den sieben Bergen bei den sieben Geißböcken

Die Straße wird zu eng für unser Gespann und wir legen die restlichen Meter zu Fuß zurück.

Alt, noch viel zu tun, aber verwunschen und einfach schön!

Das Anwesen liegt im Bungert und erobert unsere Herzen im Sturm. Hier ist viel Platz für sexuell entartete Ziegenböcke. Und gut Leben lässt es sich mit Baguette und Rotwein sicher auch. Fehlt nur noch der alte Landy in der Scheune. Vor lauter Begeisterung lassen wir unserem Hobby-Landgraf (und seinen Nachbarn) ein paar EK23 Sticker da!

Zurück auf Kurs Nord oder doch nicht?

Unser Gespann läuft einfach super und so fliegen die Kilometer Zantral-Frankreichs an uns vorbei. Beim Tankstopp werden wir allerdings stutzig: Den Typen kennen wir doch- und Portugal ist ein ganzes Stück weit weg. Aber: Hier ist alles, wie es portugiesischer nicht geht. Sachen gibt´s!

Das isser: Der letzte Stellplatz der EK23!

Zugegeben, er gibt nicht viel her aber er verfügt über eine Mega-Attraktion:

Die kleinste Pizzeria Frankreichs: Ein Pizza Automat.

Das müssen wir einfach ausprobieren. Wunschpizza am Display bestellen, mit Kreditkarte bezahlen und gebannt auf den Fortschrittsbalken im Display schauen. Nach 3 Minuten kommt die ofenfrische Pizza, handbeschriftet aus dem Automaten. Und sie schmeckt: Belissima!

In dem Automaten kann nur ein 1,20m kleiner Italiener sitzen. Verrückt!

Wir genießen unseren italienischen Abschlussabend und so langsam kommt Wehmut auf. „Morgen ist uns`re Fahrt schon vorbei…“! 448km to go.