Vom Götter Fall***** durch die Hölle zum Camp nahe dem Himmel*****

2 Tage außerhalb der Zivilisation – Einfach nur irre!

Als Fahrer verlasse ich mich blind auf die Ansagen von Navigatorin Muffi. Dass ich damit in den allerbesten Händen bin, durfte ich in den vergangenen 48h mehr als beeindruckend erfahren.

Doch alles, wie immer, schön der Reihe nach. Nach der erfolgreichen und für ein unwahrscheinlich Hochgefühl sorgenden Reparatur des UPelixx, haben wir es uns am Donnerstag Abend auf unserem wunderschönen Platz an der Küste in unserem Raumwunder so richtig gemütlich gemacht. Nach 24h Husavik, wollten wir nun auch unbedingt den ESC Film sehen, der hier größtenteils gedreht wurde. Sonnenuntergang vorm und große Gefühle im UPelixx.

Der perfekte Abend in Island.

Frühstück Deluxe bevor wir starten

Wir machen damit weiter, wo wir gestern Abend aufgehört haben, bei einem sehr leckeren und gemütlichen Frühstück in der Bordbar des UPelixx.

Eigentlich wollen wir ja heute zum berühmten Godafoss und dann weiter hoch in die Berghe. Aber bevor wir das tun, verkündet die Chefin, wir müssen noch Wolle kaufen. 20km entfernt, in entgegengesetzter Richtung. Da die Stimmung aber immer noch auf allzeithoch schwingt, stellt das kein Problem dar.

Für Petras Projekt „Eine Decke aus Europa“, handgestrickt in 60 Quadraten, aus allen Orten, die wir 2023 bereist haben, kaufen wir auf einem winzigen Hof bei einer sehr netten Isländerin Gudridur Baldvinsdottir, Wolle, hergestellt von ihren eigenen Tieren. Einen Schafskopf, darf ich nicht kaufen…

Wenn der UPelixx auf mich zugelassen wäre, sähe er nun so aus…

Auf zum Götterfall „Godafoss“

Wir verlassen die Küste und fahren südwärts in die Berge.

Der Fall der Götter – Godafoss, einer der berühmtesten Wasserfälle Islands

In der Tat beeindruckend. Zum Namen ist überliefert: Der Sage nach soll der Gode und Gesetzessprecher Þorgeir Ljósvetningagoði Þorkelsson um das Jahr 1000 n. Chr., nach der beschlossenen Übernahme des Christentums als Staatsreligion, die letzten heidnischen Götterbilder in den Goðafoss geworfen haben. Daher der Name (= Götterwasserfall). Ein Kirchenfensterbild in der Domkirche von Akureyri(Akureyrarkirkja) erinnert an diese Geschichte.

Wir sind schwer begeistert von diesem Naturschauspiel.

Wir verlassen die Straße und finden uns im 4×4 Eldorado wieder

Die Wellblechpiste hat uns wieder. Jede Schraube (und Insassen) des UPelixx freut sich, von nun an über 120km Buckelpiste zu befahren.

Anfangs sehen wir noch Grün

Die Vegetation weicht nur langsam zurück, bevor sie uns dann am Ende nahezu völlig verlassen sollte. Noch aber sehen wir noch eine wunderschöne Landschaft und immer wieder Schafe, gerne auch mitten auf der Buckelpiste!

Wir erreichen den zweiten Wasserfall des Tages –
den Aldeyjarfoss

Laut Dana, der Autorin unseres Roadbooks, der schönste von ganz Island. Wir sind geneigt ihr Recht zu geben…

Besonders beeindruckend: Basaltsäulen, wie in einer Kathedrale

Geformt von Mutter Natur.

Von nun an geht es in die Wüste

Keine Übertreibung! Unser Ziel, das Einsiedler Camp am Laugafell, liegt mitten in einer Steinwüste. Mitten im Nichts! So genau wissen wir auch nicht, warum Dana, unsere Roadbook-Autorin, diesen Abstecher empfliehlt. OK, die beiden Wasserfälle und die vielen kleinen am Wegesrand, waren schon atemberaubend. Dana schwärmt vom Hotpool am Camp. Wir hoffen, die Mühen sind es wert.

Der Weg führt, immer noch Brett hart, schnurstracks ins Nichts. Und mit Nichts meinen, wir in ein schwarzes Loch. Trostlos, wäre noch zu blumig, für diese Landschaft. Wenn am Horizont nicht die eisigen Berge des großen isländischen Gletschers wären, würden wir vor lauter Öde weinen.

So aber halten wir immer stramm auf Camp Laugafell zu. Nur wenige hundert Meter abseits vom Track, würden wir uns wahrscheinlich heillos verirren. Die Stimmung an Bord ist seltsam ruhig…

Den Genuss der nachfolgenden Bilder, solltet ihr mit ein wenig passender Musik untermalen.
Wir empfehlen:

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Wasser – Quell des Lebens

Damit man das Einordnen kann – wir fahren diesen Track insgesamt 4 Stunden! Irre, einfach irre! Ab und zu treffen wir auf Wasser, ein Rinnsal oder ein kleinerer Bach. Das kündigt sich schon von weitem als ein leichtes grünes Band an. Wie eine Oase in der Wüste, oder ist es doch nur eine Fatamorgana?

Doch der Buntfilm dauert nur einen Augenblick

Dann geht es über die marternde Wellblech-Piste weiter in der schwarzen Ödnis…

Sonderprüfung: Buckelpiste

Neben der Tristesse dieser Einöde bleibt die Herausforderung auf spitze Steine, Findlinge und extreme Schlaglöcher zu achten. Ein Reifenschaden, hier und jetzt wäre fatal. Das falsche Schlagloch erwischt und der UPelixx macht einen Satz, dass es uns unter die Decke haut, ganz zu Schweigen vom Equipment der Kabine. Wir wollten 4×4, wir bekamen 4×4 des Todes!

Nach 100km kommt endlich das Camp in Sicht –
Gott sei Dank!

Wir sind stehend K.O.

So müssen sich die großen Karavanen gefühlt haben

Endlich Wasser, endlich Farbe, endlich Essen und Trinken! Das Camp liegt malerisch auf 1000m einer Hochebene. 3 Hütten für Wanderer, Radfahrer und sonstige Geisteskranke, die sich hieraus trauen. Die Offroader stehen auf dem Parkplatz. Was für ein skurriles Bild. Geleitet wird der Außenposten der Zivilisation von einer Park-Rangerin, die uns die Regeln erklärt: Duschen gibt es wegen des geringen Wasserdrucks keine, gebadet wird im Hot Pool. Shampoo darf genutzt werden, allerdings vorm Überlauf.
Ist das Jeck! Aber sooooooo geil!!!!!!

Temperaturen Luft: 10 Grad, Wasser: 35 Grad

Nach den Strapazen der Anfahrt ist das einfach nur himmlisch!

Lecker Essen und ab in die Haia!

Was für ein Tag. Er endet mit dem Sonnenuntergang überm Camp Laugafell. An Blogschreiben ist heute nicht zu denken. Kein Empfang. Gibt schlimmeres…

Ein kleines filmisches Highlight zum guten Schluss

Die Hintergrundmusik ist übrigens der Titelsong des ESC-Films aus Husavik. Die Hauptdarstellerin besingt darin ihr Heimatdorf „My Hometown“ und wechselt im Refrain ins isländische. Wenn man all das live gesehen hat, absoluter Gänsehaut Moment. Aber vielleicht packt es Euch ja auch…

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