Verrückte Pisten-Treffen

Wir verlassen den Norden

nehmen aber noch ein gutes Stück Artic Coast Way mit. Am letzten „Finger“ an der Küste müssen wir uns entscheiden: Fahren wir um die Landzunge auf Schotter herum, oder nutzen wir die schnurgerade geteerte Abkürzung weiter südlich. Das eine sind 128km, das andere 38km. Jetzt ratet mal, wofür wir uns entschieden haben?
Genau, wir wollen jeden Meter Piste genießen. Wir werden es nicht bereuen.

Unser gestriger Abend am Fjord war von wunderschönem Licht und viel „müd“ geprägt. Nach den letzten beiden Bildern des Tages finden wir uns ganz schnell im Schlafsack wieder. Wir sind groggi und brauchen auch nicht lange ins Traumland. So sind wir heute morgen früh ausgeschlafen und am Zündschlüssel. Los geht´s.

Wir verlassen die geteerte „Hauptstraße“

Und biegen mit dem Artic Coast Way auf die Schotterpiste ab. Hach, was haben wir das Rütteln vermisst.

 

Die Felsen vor der Küste sind bizarr geformt

und regen unsere Phantasie an. Ich sehe ja oft auftauchende U-Boote…

 

Als erstes treffen wir (wie eigentlich jeden Tag):
Schafe auf Schotter

Besser als Dolle auf Koks!

Wildpferde vor uns sind da schon was Besonderes!

Wir treffen eine kleine Herde. Petra wagt die Annäherung. Island Pferde sind extrem robuste kleine Offroad-Experten. Sie sind zwar auch Fluchttiere, haben aber die der sympathische Angewohnheit, erst einmal die Situation zu betrachten und einzuschätzen. Das macht sie für uns sehr liebenswert. Das und der Fakt, dass sie einen „Offroad-Gang“ haben. Als einzige Pferderasse der Welt verfügen sie über einen vierten Gang, den „Tölt“. Eine hohe Tempovarianz zwischen Schritt und Galopp.

Ist das schon Offroad oder ist das noch ein Weg?

Das fragen wir uns an einer Abbiegung, die steil zur Küste abfällt. Wir entscheiden uns für einen Weg und machen ein geiles Shooting…

Wir treffen auf einen Trekker!

In Deutschland kein Problem. Hier auf der schmalen, einspurigen Schotterpiste mit einem gigantischen Anhänger, den der Fahrer vorne auf dem Trekker nicht nach hinten überblicken kann, schon. Wir betätigen das Fernlicht, fahren versetzt, Hupen wie blöd: Der Bauer merkt von all dem nixx!

Fahren wir halt mal 15km hinter dem Gefährt her. Mit 24 km/h!

Wir treffen Jesus

in einer sehr schönen, aber auch einsam liegenden kleinen Kirche. Natürlich ist sie nicht abgeschlossen. Wir bedanken uns für den tollen Reiseverlauf und nutzen sein Angebot, die Toilette zu nutzen.
Eigentlich ein ganz netter Kerl, der Jesus…

Letzte Tankstelle für die nächsten 250km

Wir haben die Umrundung des nordwestlichen Fingers (nich der Jerald!) geschafft. 128km und 3 Stunden sind, wie im Flug umgegangen. In wenigen Kilometern werden wir die Ringstraße 1 verlassen und biegen für eine sehr lange Zeit auf eine F-Piste (Voraussetzung 4×4 Fahrzeuge) ab. Diese bringt uns auf ein sehr einsames, aber wunderschönes Hochplateau. Aber seht selbst.

Isländische Straßen sind getunt!

Und zwar sind sie in der Regel höher gelegt. Man fährt quasi auf einem Art Bahndamm. Grund ist der viele Schnee in der deutlich längeren richtig kalten Jahreszeit (heute sind es ja immerhin 10 Grad). Durch die Höherlegung kommt es weniger zu Schneeverwehungen und das Räumen ist einfacher. Nachteil ist, das man ständig hoch konzentriert am Lenkrad sein muss. Die steilabfallende Bankette verzeiht Dir nixx!

Irre, wen man hier so alles trifft!

Die Piste führt geradewegs auf´s Hochplateau „Kjölur“, welches wiederum von ganzjährig schneebedeckten Bergen gesäumt wird.
ITINERIS FINIS ITER: Der Weg ist hier definitiv das Ziel!

 

Auf dem Weg nach Süden, passieren wir diese unwirkliche Landschaft und treffen auf dieser sehr staubigen „Straße“ Defender, Motorradfahrer, Radfahrer (!) und völlig Geisteskranke mit Wohnanhänger (!!). Der Gegenverkehr kündigt sich durch eine Staubwolke schon Kilometer im voraus an.

Unser heutiges Ziel: Das Hochland „Camp Hveravellir“

Wir erreichen die Hohnschaft nach den heutigen 280km und staunen nicht schlecht über die Lage und das dazugehörige Geothermalfeld. Eine einzigartige Oase in der Steinwüste. Hm, das kommt uns bekannt vor…

Beste Zeit für einen Besuch

Da wir (noch) kein Schneemobil oder Hubschrauber haben, ist der Spätsommer das einzige Mal, dass wir Hveravellir besuchen können. Die Kjalvegur-Straße ist während der Auftausaison streng gesperrt. Das Auftauen kann bis weit in den Juni dauern, wenn es im Winter zu späten Schneefällen kommt. Wenn es Schnee gibt, können Sie mit SuperJeep (Anmerkung des Autors: Wir würden den SuperLandy bevorzugen!) oder Snowmobile nach Hveravellir gelangen. Aber wer´s mag, muss wissen, was er tut, sowohl mit dem Fahren als auch mit den Wettervorhersagen. Für uns war es heute mehr ein Vergnügen, denn eine Qual.

Wir treffen auf heiße Quellen und natürlich

…einen Hot Pool.

Letztes Treffen des Tages: Salewa Zelte

Das nachstehende Bild könnte einem aktuellen Outdoor-Katalog entnommen sein!

Hier bläst es gewaltig.

Hier oben auf 700m weht ein sehr kräftiger Wind. Das trübt zwar nicht die wunderschönen Bilder, aber unser Wohlbefinden sehr wohl. Es ist lausig kalt! Den Hot Pool werden wir uns heute wohl erstmalig sparen. Statt dessen sitzen wir in der bewirteten Hütte bei Käsestullen und Tee.

 

In aller Ruhe treffen wir es gut

und sehen uns noch einmal die tollen Filmaufnahmen von Heute an…

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