Olympia – zerschossene Träume

Olympia – zerschossene Träume

Olympische Winterspiele 1984

Ich kann mich noch sehr gut an die Olympischen Spiele in Sarajevo und sein heulendes Maskottchen Vučko, den Wolf erinnern. Es waren schöne Spiele. Was daraus 1992 gemacht wurde ist menschenverachtend!

Während des Bosnien Krieges besetzten serbische Truppen in einer Blitzoffensive die Berge rund um Sarajevo. Vier Jahre wurde von hier aus die Stadt sturmreif geschossen. Dabei wurden auch die olympischen Spielstätten missbraucht. An den großen Sprungschanzen war eine Artillerie Einheit untergebracht und die Bob- und Rodelbahn diente als Versorgungskanal. Die beiden Schanzen sind bis heute Sperrgebiet – alles vermient. Wie stählerne Mahnmale ragen die beiden Anlagen in die Luft. Seit Kriegsende sind hier über 70 Menschen gestorben, zuletzt eine Paragleiter, der leider falsch gelandet ist.

Unvorstellbar!

In der eingeschlossenen Stadt starben mehr als 10.000 Menschen, darunter auch Frauen und Kinder. Als man nicht mehr wusste, wohin mit den Leichen, beerdigte man die Toten IM Olympiastadion in der Stadt. Heute macht der Anblick fassungslos. Auf der zentralen Gedenkpylone stehen nur Sterbedaten von 1992 bis 1996.

An Perversion nicht zu überbieten

Auf dem Medalplace an den Wettkampfstätten wurden Kriegsgefangene auf dem Treppchen stehend erschossen. Aus Respekt vor den Toten haben wir an diesen Stellen keine Fotos gemacht.

Der Geist der Spiele

Wir waren 2004 in Athen und 2012 in London bei den olympischen Spielen. Es ist schwer zu beschreiben, aber über allem liegt der „Spirit of the Games“. Mit nichts anderem zu vergleichen. Die Jugend der Welt trifft sich und auch die Zuschauer werden in die Atmosphäre von Frieden und Freiheit hineingesogen. Wir, die das erleben durften, haben heute geweint…

 

Das Stadion in der Stadt – schon Gastgeber unserer Borussia

Zur Euroleague Quali (die Älteren unter Euch werden sich noch erinnern) waren wir zu Gast in Sarajevo und wurden begrüßt „welcome in the hell of Sarajevo“.

Auf dem olympischen Berg

Wir fahren hoch auf den Berg Trebević zu den ehemaligen Wettkampfstätten. Das Highlight ist die Bobbahn, auf der Bob DDR1 mit Pilot Wolfgang Hoppe Doppelgold holte. Heute eine begehbare Ruine. Gänsehaut!

Aber auch der Blick von der Seilbahnstation ins Tal auf Srajevo ist der Hammer.

Beide Bilder an gleicher Stelle:

Überm Bergh

Schwer beeindruckt verlassen wir Sarajevo und fahren die gut 280km über den Balkan zurück nach Split.

Die Rückfahrt ist sehr still. Wir hoffen und beten, dass diese tolle Stadt die Chance auf Frieden bekommt, die ihre  wunderbaren Bewohner verdient haben. Und das Putin der Blitz beim Sch…. trifft!

40 Grad Unterschied

Kurz vor unserem Ziel zeigt die Temperaturanzeige im Abarth 23 Grad an. Damit sind´s genau 40 Grad wärmer als in Rovaniemi am Polarkreis. Aber das ist ja auch schon vier Wochen her…