km 11.061 – Olympia auf Sizilien oder Pino: Wir sind da!

Ab in den Süden – wir erreichen Sizilien

Heute haben wir nach über 11.000km unser südlichstes Ziel Olympia erreicht. Warum dass vor den Toren Palermos liegt und wie weit es zum „Ground Zero“ ist und wer Pino ist, erfahrt ihr hier!

Zunächst haben wir uns heute morgen von unserem Freund Giofranco in Matera verabschiedet. Der Wahnsinnige hat uns noch vom Bäcker warmes Brot geholt und getrocknete Peperoni geschenkt. Als Dank versprechen wir ihm in die Hand: „Wir kommen wieder!“ und brechen auf zur letzten Südetappe nach Sizilien.

Ein erneuter Härtetest für die Enterprise

Die ersten 100 km führen uns noch über eine herrliche Landstraße, übrigens ein Neubau, quer durch die Basilicata, mit Ihren sanften grünen Hügeln und gelb leuchtenden Rapsfeldern. Die Enterprise fliegt nur so nach Süden.

Mit dem Erreichen der Autobahn, ist dann aber Schluss mit lustig. Die süditalienischen Autostradas haben das Niveau der Pisten auf dem Balkan und Du musst jeden Augenblick damit rechnen, dass dir ein Schlagloch die Hinterachse wegreißt. Absolute Konzentration auf die Straße ist echt ein hartes Stück Arbeit.

Um 12 Uhr mittags sind wir am Mittelmeer an der Fußsohle des italienischen Stiefels, auch a Place, no Bergh has gone before . Nice.

Schrei mich nicht an! Oder warum wir kein Online Fährticket mehr kaufen

Wir erreichen pünktlich den Fährhafen zur Überfahrt nach Messina, Sizilien. Wir haben, sorgfältig wie der Deutsche Weltentdecker nun mal ist, Online Tickets für die Fähre gekauft. Das hätten wir uns mal sparen sollen.

Die kein Wort englisch sprechenden Terminalmitarbeiter und Hafenarbeiter wollen Papierticket, Papierticket. Alles hupt, alles brüllt. Petra läuft zu Fuß zum Schalter und gestikuliert mit Händen und Füßen. Sie bekommt ein Papierticket. Aber das ist ein weiteres Problem. Der Doll hinterm Schalter hat ihr nur eines von zwei Tickets (WoMo plus Anhänger) ausgedruckt.

Der Oberindianer sizilianischer Abstammung zieht uns aus der Schlange und brüllt nur „Due no Solo!“ Irgendwann reißt mir der Geduldsfaden (und zwar nah 3-4 Sekunden) und ich brülle ihn ebenfalls, dass er mich mal könne. Petra bleibt cool, während ich eine Ehrenrunde aus der Schlange heraus mit 2 U-Turns wieder ans Ende der Schlange drehe. Der LC ist es gelungen, dem italienischen Nicht WM Fahrer ein zweites Tickes aus dem Drucker zu entreißen. Wir dürfen an Bord. Beim Passieren des Oberindianers lächelt er mich an und brüllt mir ein Ciao! hinter her. Ja, ja ohne Euch, fahr ich zur WM und jetzt nach Sizilien.

Unser fünftes Fährschiff der Tour heißt MS ELIO

und macht bei stürmischer See einen guten Job. Die Enterprise und Petra fühlen sich sichtlich unwohl.

Sizilien voraus

Von 0 auf 500 in Messina

Vom Hafen geht es von Höhenmeter 0 hoch zur Autobahn auf 500m ü.N.N. Und das mit zig roten Ampeln an der steil nach oben steigenden Hauptstraße. Die Kupplung freut sich.

Auf der Bezahlautobahn freuen wir uns auch. 200km nach Palermo, cool das geht ja flott. Von wegen. Trotz moderner Wegelagerei sind die Schlaglöcher noch größer als auf dem Festland. Cool nur, dass das auch auf schwindelerregend hohen Brücken zwischen stockdunklen Tunneln so ist. Hammer!

17.30 Uhr: Wir erreichen Palermo

den südlichsten Punkt der Tour und 3.546,53 km von unserem Jimny Unfallort jenseits des Polarkreises entfernt. Irre, alles irre. Aber Pino Parasiliti, der beste Eisverkäufer vom Niederrhein aus Waldniel, wird stolz auf uns sein. Hatten wir ihm doch versprochen, seine Heimat Sizilien zu besuchen. In den nächsten Tagen arbeiten wir gerne seine „to do“ Liste ab auf die wir uns schon sehr freuen.

Camping Olimpo

Ich erwarte einen von Petra nach intensivster Recherche ausgewählten First Class Camping und bekomme Olimpo. Wenn ich die steile Anfahrt morgen komplett gemeistert habe, erfahrt ihr mehr.

Wenn…