Heißer Ritt: Boxen Stoppe und 1.000km nordwärts

Kompass auf Nord, Abarth huckepack und ab dafür

Schweren Herzens verlassen wir unseren geliebten Campeggio Olimpo. Das Ankuppeln des Trailers im Hang und die steile Abfahrt zur Straße klappen sogar ohne Anbrüllen. An der Esso Tankstelle im Ort nehmen wir den Abarth nach stolzen 2.700 sizilianischen Kilometern (davon 2.650 mit Motorkontrolleuchte!) wieder huckepack. Jeder noch ein Eis, alle noch mal Pipi und los geht´s: „…denn die Straße nach Norden führt weit!“

Den kleinen hätten wir so gerne noch schnell adoptiert

aber keine Chance. Wer so einen 500er besitzt, gibt ihn nie wieder her. Verständlich!

Boxenstoppe!

Entweder haben wir uns nach 2.600 sizilianischen Autobahnkilometern Katschung, Katschung an alles gewöhnt oder die ganzen 60km/h Baustellen haben in den letzten 3 Wochen zu einem besseren Belag geführt: Die Fahrt zur Fähre fluppt jedenfalls Klasse. Apropos…

Es gibt sie: Super nette freundliche Sizilinaer, besonders an Tankstellen

Kurz vor Messina rollen wir auf eine Esso Tankstelle. Die Räder stehen noch nicht ganz still, da kommt er auch schon angeflitzt. Ein kleiner braungebrannter Mann, der nur kurz fragt „Full?“. Danach ist das Klebeband von unserem kaputten Tankdeckel auch schon ab, der Tankrüssel eingeführt und ein nasser Schwamm hüpft vor uns auf und ab und reinigt die Windschutzscheibe. Die 80L sind noch nicht ganz im Tank, da wird auch schon die VisaCard aus dem Fenster gereicht, durch das Lesegerät gezogen und mit einem „Ciao“ und einem breiten Lächeln zurück gegeben. In gefühlt 2,4sec. ging es für die Enterprise weiter. Dass nennen wir mal: Boxenstoppe! Sensationell.

 

Fähre Nr. 6

In Messina verlassen wir die Autobahn auf 500m ü.N.N. und eine einzige Straße, die mit Drempeln, Schlaglöchern, irre parkenden Kleinwagen, links und rechts überholenden Rollern und hupenden Geisteskranken richtig Spaß macht, zu befahren, führt uns mit einem Gefälle von mind. 30%  auf 0m ü.N.N direkt zum Hafen auf die letzte Fähre unserer Tour.

Und in der kurzen Zeit in der Warteschlange knacken wir dann auch noch den Hitzerekord des EUROPA22 Abenteuers: 32 Grad! Und damit genau 49 Grad heißer als vor 8 Wochen in Rovaniemi. Wahnsinn!

 

Das Wetter heute ist perfekt um…

a) Helden zu zeugen oder

b) nach Neapel zu fahren.

Petra entscheidet sich für b)…

La Meer

Die ersten 200km auf italienischem Festland führen über eine ganz passable Autobahn (kein Katschung) immer an der Küste entlang. Die Bilder und die phantastischen Farben, die wir dabei sehen, lassen sich leider nicht annähernd mit einer Handykamera einfangen. Scusi…

Pippi Pause

Und dann doch wieder Berghe

Irgendwann taucht am Horizont wieder ein Gebirge auf. Wir dachten immer in Europa gibt es die Alpen und die Pyrinäen, fertig. Ja, denkste! Das arme Enterprise-Abarth Gespann müht sich von Meeresniveau auf über 1.000m, und das auf kürzester Strecke. 3. Gang, Vollgas, 60 km/h…

Und dann wird´s heiß

Zum einen weil in der Ebene vor uns wie aus dem Nichts der Vesuv auftaucht. Vulkan Nr. 2 und nicht weniger beeindruckend. Zum anderen, weil wir quer durch die Stadt Caserta, vorbei an ihrem königlichen Palast (Weltkulturerbe!), von einem Stau zum anderen und am Ende durch engste Kleinstraßen zum Stellplatz fahren.

Knapp daneben ist auch vorbei

Der Stellplatz hat bei unserer Ankunft seit 10min. geschlossen und der Platzwart lässt sich, trotz intensinvem Umgarnens der LC nicht erweichen. „Kommt morgen wieder!“. Arsch!! Der Kommandant ist begeistert, kommen halt auf die 10h und 780km halt noch weitere 3h und 200km drauf. Was uns nicht tötet, macht uns nur härter und

Alle Wege führen nach

Es wird schon dunkel, als wir die Tore der Stadt erreichen

Nach 12 Stunden und knapp 1.000km rollen wir auf einen kleinen Stellplatz zwischen Rom und Tivoli. Alter Schwede! Was für ein Ritt. Beim Aufschlag auf´s Kopfkissen schläft der Captain schon und träumt von…