Dritte Elefanten Adoption auf dem Heimweg

Wir verlassen Lucca schweren Herzens

Schon beim Wachwerden ist da dieses Gefühl einer gewissen Traurigkeit. Wir schauen uns beide an und nach 38 Jahren weiß man, das die Tränen nicht mehr weit sind. Wir reißen uns zusammen und genießen ein letztes Frühstück mit Blick in die Toskana.

Unsere Nachbarn aus der Schweiz, die gestern spät angereist sind, sprechen uns an. Sie hätten den Blog gelesen und wären schwer beeindruckt, von dem was wir erlebt haben. Wir führen ein langes und sehr interessantes Gespräch. Die beiden haben vier erwachsene Kinder und sind vor kurzem Großeltern geworden. Eine Tochter wohnt in Lappland. Ihren Traum vom Wohnmobil haben sie sich nach jahrzehntelangem Wohnwagenfahren letztes Jahr erfüllt. Nun sind sie oft bei der Tochter in Nordschweden oder auch schon mal spontan in der Toskana. Die zwei sind super sympathisch und als wir berichten, dass es heute Richtung Heimat geht, rät sie uns, ganz viel von dem was wir erlebt haben, mit in den Alltag zu nehmen und unsere Freiheit, wann immer es geht, auszuleben. Sie habe vor Jahren den Krebs besiegt und sähe das Leben seither anders. Schon zum zweiten Mal kämpfen wir mit den Tränen. Wir verabschieden uns und wünschen uns gegenseitig eine gute Zeit.

Wir räumen in aller Ruhe zusammen und starten dann die Enterprise zum Flug nach Deutschland. Ciao Lucca, wir kommen wieder. Auch das ist uns beiden klar, ohne dass es ausgesprochen wird. Doch doch jetzt heisst es

Schifflein, Schifflein, nun tu dich wenden und laß dich hin nach Hehler senden,|: wohl zu der schwalm’schen schönen Heimatstadt.:| (aus Nun lustig. lustig, ihr lieben Brüder, Pfadfinderlied)

 

Die Raststätte der Elefanten

Bereits vor einigen Jahren ist uns, bei einem Tankstop an der Reviera, ein kleiner einsamer Elefant aufgefallen: Bernardo. Wir konnten nicht anders, und haben ihn damals direkt adoptiert und mit nach Hause genommen. Letztes Jahr im Herbst, gleiche Stelle, wieder ein kleiner trauriger Elefant: Donato! Er hatte noch nicht ganz seinen Bruder wieder gesehen, als er von Helen ins Herz geschlossen wurde und seither bei Piet & Helen lebt.

Und was sollen wir sagen? Heute war es schon wieder soweit: Serchio! Wir konnten den unglücklichen Rüsselträger einfach nicht da lassen. Wir haben auch schon eine Idee, wer sich um ihn nach dem Wiedersehen mit seinen beiden Brüdern kümmern könnte…

Wikström & Serchio, sofort ein Herz und eine Seele

Unser Fähnrich und der kleine Elefant verstehen sich auf Anhieb und haben während unserer Rückfahrt großen Spaß miteinander.

Wir verlassen nach über vier Wochen  Italien und fahren, sehr entspannt, Richtung Gotthard Tunnel…

Hitzerekord auf der Zielgeraden

Mitten im Gotthard Tunnel sind wir baff erstaunt. 33 Grad im Schatten! OK, das liegt wie wir nachlesen, nicht an der Sonne oder an der Abwärme der Fahrzeuge, sondern tatsächlich an der Erdwärme. Wieder was gelernt. Macht aber trotzdem satte 50 Grad  Unterschied zur kältesten Nacht der Tour in Rovaniemi. Wikström und Serchio scheint das aber egal zu sein…

Immer wieder beeindruckend: Die Fahrt über den Luganer See

Um 19.17 Uhr ist es soweit

Nach über acht Wochen sind wir zurück in Deutschland und passieren den Grenzübergang Weil am Rhein. Auch wenn wir oft drüber fluchen, Heimat macht doch schon was mit einem…

km 15.784 – Spochtgemeinde Emmedingen im Breisgau

Hier endet unsere vorletzte Etappe. Morgen dann die Heimkehr nach 74 Tagen. Wir legen uns früh hin, wir wollen ja ausgeruht nach Hause kommen.

„Serchio! Wikström! Ruhe jetzt!!“